Fragen & Antworten rund um die Zucht von Deutschen Schäferhunden
Häufig auftretende Fragen, die sich mit der Zucht von Schäferhunden befassen, haben wir Ihnen auf dieser Seite zusammengestellt.
Ein allgemeiner Satz zur Zucht
Was sollte jeder wissen, der einmal mit seiner Hündin züchten oder seinen Rüden zum Decken einsetzen möchte?
Jedes Mitglied des Schäferhundverein RSV2000 sollte den Verlauf einer Zuchtkarriere eines Deutschen Schäferhundes in seinem Verein kennen. Im Folgenden werden zunächst allgemeine Fragen und dann Fragen aus der Sicht eines Hündinnen- bzw. Rüdenbesitzers beantwortet.
Fragen zur Anerkennung von Ergebnissen und Ahnentafeln anderer Vereine
Erkennt der Schäferhundverein RSV2000 e.V. die Ahnentafeln anderer Vereine an?
Alle von einem Mitgliedsverein oder -verband der FCI und / oder des VDH ausgestellten Ahnentafeln werden vom Schäferhundverein RSV2000 anerkannt.
Werden Prüfungen und Körungen anderer Vereine anerkannt?
Prüfungen, die in einem anderen vom VDH bzw. der FCI anerkannten Verein nach der Prüfungsordnung des VDH bzw. der FCI abgelegt werden, werden selbstverständlich vom Schäferhundverein RSV2000 anerkannt.
Da der RSV2000 hohes Interesse an der Erfassung aller Daten über die in der Zucht eingesetzten Tiere hat, muss eine Körung im RSV2000 wiederholt werden.
Fragen zu Zuchtvoraussetzungen des RSV2000
Kann ich im RSV2000 auch mit einem Deutschen Schäferhund ohne VDH/FCI Ahnentafel züchten?
Ja, wenn Sie den Hund im Zuchtbuchanhang (livre d’attend) registrieren lassen. Den Ablauf können Sie hier nachlesen.
Selbstverständlich muss dieser Deutsche Schäferhund alle weiteren Zuchtvoraussetzungen erfüllen.
Welche Zuchtvoraussetzungen muss mein Hund erfüllen?
Um mit einem Deutschen Schäferhund im Schäferhundverein RSV2000 zu züchten, muss dieser folgende Voraussetzungen erfüllen:
Keine zuchtausschließenden Mängel im Sinne der Zuchtordnung , bzw. des Rassestandards .
Die Teilnahme an einer Ausstellung mit der Mindestbewertung „Gut“ durch einen vom Schäferhundverein RSV2000 und/oder VDH/FCI anerkannten Zuchtrichter.
Folgende Gesundheitsgutachten müssen dem Schäferhundverein RSV2000 vorliegen.
- Röntgengutachten für HD mit Befund normal (A), fast normal (B) oder noch zugelassen (C).
- Röntgengutachten für ED mit Befund normal (A), fast normal (B) oder noch zugelassen (C).
- Blutbank: Eine Blutprobe wurde gelagert
Deutsche Schäferhunde mit einem Befund C für HD oder ED dürfen nur mit einem Hund mit einem Befund A für HD, respektive ED verpaart werden.
Näheres zum DNA-Verfahren können Sie hier nachlesen.
Der Hund muss im Alter von frühestens 12 Monaten bei einer Talentsichtung vorgestellt und beschrieben worden sein.
Kann ich auch eine Hündin in Zuchtmiete nehmen?
Ja, dazu vereinbaren Sie bitte einen Zuchtmietvertrag. Sie können Ihnen nebenstehend downloaden.
Bitten Sie den Eigentümer der Hündin Sie, den Mieter, als neuen Hundeführer einzutragen und dabei “Zuchtmiete” anzuklicken.
Wie viele Würfe kann ich mit meiner Hündin machen? Wie oft darf mein Rüde decken?
Das ist eine zentrale Frage und bedarf daher einer etwas ausführlicheren Erläuterung: Der Schäferhundverein RSV2000 verfolgt einerseits das Ziel, einen breiten Genpool zu erhalten und möchte deshalb einen sehr einfachen Einstieg in die Zucht schaffen. Dies ist bei einer so stark vertretenen Hunderasse wie dem Deutschen Schäferhund in Bezug auf die Gesamtpopulation kein Problem. Andererseits steht langfristig die Förderung der Gesundheit des Deutschen Schäferhundes ganz oben auf der Prioritätenliste des RSV2000. Und, nicht vergessen: Hundesport und -zucht sollen Spaß machen und begeistern. Der RSV2000 setzt deshalb auf ein Bonus- statt eines Malussystems: Die Bereitschaft, Daten zur Verfügung zu stellen, aktiv zu sein oder überregional zu starten wird belohnt. Eine Sichtung soll auch Spaß machen, der Hundehalter soll etwas über seinen Hund erfahren, er soll sich an seinem Hund erfreuen.
Im Einzelnen bedeutet das: Die Teilnahme an einer Talentsichtung berechtigt zu einem Wurf, ein Wurf wird dem Wurfkonto gutgeschrieben. Wenn alle anderen oben genannten Zuchtvoraussetzungen erfüllt und das Mindestalter erreicht sind, kann die Hündin einen Wurf machen, der Rüde einmal decken. Mit einer Schutzhundprüfung, Körung oder überregionalen Prüfung erwirbt die Hündin weitere Wurfberechtigungen, die dem Wurfkonto gutgeschrieben werden, dem Rüden werden weitere Deckaktberechtigungen gutgeschrieben. Ab einer festgelegten Zahl von Nachkommen (angedacht sind siebzig bis einhundert) müssen mindestens 50% dieser Nachkommen bei einer Talentsichtung vorgestellt und Hüfte und Ellbogen mit negativem Befund (keine Erkrankung) geröntgt sein. Hunde, deren Nachkommen diese Bedingungen nicht erfüllen, können nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden, unabhängig davon, ob sie noch Deckakt- oder Wurfberechtigungen auf ihrem Deck-, bzw. Wurfkonto stehen haben.
Bitte beachten Sie hierzu auch den Zuchtplan und das dort gegebene mögliche Beispiel einer Zuchtkarriere.
Hunde, deren Nachkommen die Bedingungen erfüllen, werden für weitere Deckakte frei gegeben. Wie viele Deckakte dies sein werden, ab wann und unter welchen Voraussetzungen ein Hund bis über seinen möglichen Tod hinaus durch künstliche Besamung in der Zucht eingesetzt werden darf – dies alles wird noch diskutiert. Die Zukunft wird zeigen, welche Werte sinnvoll sind und auch dann wird es sicher immer wieder Änderungen geben. Diese werden sich an den oben beschriebenen Zielen orientieren, der Breite des Genpools und der Förderung der Gesundheit der Hunde.
Warum unterscheiden sich die Zuchtvoraussetzungen des RSV2000 nicht noch deutlicher von denen des SV?
Das Zuchtprogramm des RSV2000 ist mit dem einfachen Zuchteinstieg und dann gestaffelten Zuchteinsatz völlig neuartig, wie es vielleicht hier deutlich wird. Auch die künstliche Besamung ist ein völlig neuer Schritt.
Andererseits gilt selbstverständlich für den RSV2000 der Rassestandard des Deutschen Schäferhundes, wie er bei der FCI hinterlegt ist. Im Standard sind auch z.B. die von der Zucht ausschließenden Mängel festgelegt. Sie sind auch für den RSV2000 verbindlich.
Gibt es im RSV2000 Alternativen zur Zuchtwertschätzung?
Da der RSV2000 nicht über alle Röntgendaten der Deutschen Schäferhunde in Deutschland verfügt, bzw. die Anzahl der im RSV2000 gemeldeten Hunde bis auf Weiteres zu gering sein wird, kann keine Zuchtwertschätzung für HD angeboten werden. Aber: Der RSV2000 überlegt zusammen mit seiner wissenschaftlichen Beraterin Frau Dr. Ina Pfeiffer alternativ Zuchtprogramme. So wurde beschlossen, dass Hunde mit einem HD/ED-Befund C (leichte HD/ED) nur mit einem Hund mit HD/ED-Befund A (frei) verpaart werden dürfen. Neue Erkenntnisse der Molekulargenetik zu diesem Thema werden verfolgt.
Weitere Selektionsmaßnahmen für die Zucht mit gesunden Hunden sind langfristig unsere Körungen 2 und 3, bei denen die Deutschen Schäferhunde einen Steilsprung sowie einen Hoch-/Weitsprung zeigen müssen.
Fragen zu Sichtungen
Was ist eine Talentsichtung?
In der Talentsichtung werden die Mental- und Formwerteigenschaften eines mindestens zwölf Monate alten Hundes nach festen Vorgaben erfasst und für die Zucht dokumentiert. Die Talentsichtung ist zwingende Voraussetzung für den Zuchteinsatz. Nach einer Absolvierung werden dem Rüden oder der Hündin eine festgelegte Anzahl von Deckakten/ Würfen auf dem Deckkonto gutgeschrieben.
Die Anzahl der Deckakte und Würfe wird jährlich festgelegt und im Mitgliederbereich dieser Internetseite veröffentlicht.
Wann und wo finden Talentsichtungen statt?
Die Talentsichtungen werden in unseren Competence Centern abgenommen. Die Termine finden Sie in unserem Terminkalender auf der Startseite.
Kann ich mit einem Hund auch ohne Talentsichtung züchten?
In der Talentsichtung werden die Mental- und Formwerteigenschaften eines mindestens zwölf Monate alten Hundes nach festen Vorgaben erfasst und für die Zucht dokumentiert. Die Talentsichtung ist zwingende Voraussetzung für den Zuchteinsatz. Nach einer Absolvierung werden dem Rüden oder der Hündin eine festgelegte Anzahl von Deckakten/ Würfen auf dem Deckkonto gutgeschrieben.
Die Anzahl der Deckakte und Würfe wird jährlich festgelegt und im Mitgliederbereich dieser Internetseite veröffentlicht.
In schriftlich begründeten Einzelfällen kann der LAZ eine Ausnahmegenehmigung für den einmaligen Zuchteinsatz eines Rüden erteilen, der noch keine Talentsichtung hat.
Kann auch ein älterer Hund an einer Talentsichtung teilnehmen?
Für die Zuchtzulassung kann auch ein älterer Hund an der Talentsichtung teilnehmen, damit alle Daten über die Matrix erfasst werden. (In der ZG-Matrix wird jeder Hund in Bezug auf sein Erscheinungsbild sowie seine mentalen Eigenschaften beschrieben.)
Fragen zum DNA-Profil
Warum wird im Schäferhundverein RSV200 Blut gelagert?
Molekulargenetische Erkenntnisse, die wir uns für die Zukunft erhoffen, sind die Grundlage der Zucht erbgesunder Hunde. Vieles ist noch Zukunftsmusik, aber schon heute kann man vieles tun um in diesem Bereich alle Möglichkeiten zu sichern.
Es kann inzwischen berechnet werden, wie nah einzelne Tiere einer Population wahrscheinlich miteinander verwandt sind. Dies geht über eine DNA-Untersuchung, nicht über eine Inzuchtberechnung! Stellen Sie sich vor, Sie können auf einen Blick erkennen, wie nah ein für die Zucht von Ihnen ins Auge gefasster Rüde mit Ihrer Hündin verwandt ist!! Ein Blick in den Genotyp!
So früh wie möglich möchte der Schäferhundverein RSV2000 die so genannte genetische Distanz zwischen zwei Deutschen Schäferhunden berechnen lassen und darstellen können. Hierzu benötigen wir möglichst viele Blutproben Deutscher Schäferhunde.
Wir bitten deshalb herzlich auch alle Besitzer Deutscher Schäferhunde, die bereits im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. eine DNA Lagernummer haben, nochmals eine Blutprobe einzusenden.
Unser Partner für molekulargenetische Untersuchungen ist PD. Dr. Ina Pfeiffer von GenoCanin an der Universität Kassel. Nähere Informationen finden Sie hier:
www.genoCanin.de
Tel.: 0561 8047684
Muss ich unbedingt Blut meines Hundes abgeben? Genügen nicht auch ein Maulabstrich oder ein paar Haare?
Die DNA eines Hundes ist auch aus den Hautabschilferungen eines Maulabstrichs bzw. aus Haaren zu isolieren. Beim Maulabstrich sind die Mengen jedoch sehr gering und das Material könnte nicht für weitergehende Untersuchungen genutzt werden. Bei Haaren ist das Risiko der Verschmutzung (z.B. leckt die Mutterhündin die Welpen ab) sehr hoch und dieses Verfahren sollte deshalb nur im Ausnahmefall genutzt werden.
In welchem Alter wird die Blutprobe entnommen?
Die Blutprobe kann in jedem Alter des Hundes entnommen werden. Wir haben natürlich ein Interesse daran, Material von möglichst vielen Hunden zu haben. Wir sind jedem Züchter dankbar, der dafür Sorge trägt, dass Blutproben aller Welpen eines Wurfs eingesandt werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob er bereits bei den ersten Impfungen Blut entnehmen kann (Bitte bedenken Sie, dass die Blutgefäße in diesem Alter noch sehr zart sind und die Welpen nicht unbedingt still halten). Jeder Besuch beim Tierarzt z.B. für die Tollwutschutzimpfung im Alter von 13 Wochen, ist eine gute Gelegenheit Blut zu entnehmen und einzusenden.
Von meinem Hund wurde im SV ein DNA-Profil erstellt. Muss ich jetzt erneut Blut entnehmen lassen?
Ja, dies lässt sich nicht vermeiden. Die Blutprobe, die damals entnommen wurde, wird bei dem Institut gelagert, mit dem der SV zurzeit zusammen arbeitet. Der Schäferhundverein RSV2000 hat hierauf keinerlei Zugriff, die Daten wären auch nicht kompatibel.
Kann ich auch eine Blutprobe lagern lassen, wenn ich im Ausland wohne?
Ja, das ist möglich und wir freuen uns sehr über diese Unterstützung unserer Bemühungen.
Wie sichert der RSV2000 langfristig die Zucht gesunder Hunde?
Welche weiteren Untersuchungen sind geplant?
Sobald eine ausreichende Anzahl von Profilen vorliegt, denken wir daran, den genetischen Verwandtschaftsgrad aller Deutschen Schäferhunde, die beim Schäferhundverein RSV2000 registriert sind, vermessen zu lassen. Worum genau es hierbei geht, würde den Rahmen dieser Webseite sprengen.
Selbstverständlich werden wir in der Zukunft alle neuen Möglichkeiten, die sich in der molekulargenetischen Forschung ergeben, nutzen, soweit sie für den Deutschen Schäferhund interessant sind.
Mein Hund hat FCI Papiere, kann ich im RSV2000 züchten?
Mein Deutscher Schäferhund wurde bereits für den SV geröntgt (HD/ED). Muss ich für den RSV2000 erneut röntgen lassen?
Nein, ein Befund aus dem SV gilt auch im RSV2000, eine erneute Erstbefundung bieten wir nicht an.
Kann ein Deutscher Schäferhund aus dem Zuchtbuch des SV in der Zucht des Schäferhundverein RSV2000 e.V. eingesetzt werden?
Ja, selbstverständlich. Er muss alle Voraussetzungen erfüllen, die in der Zuchtordnung des RSV2000 vorgegeben sind.
Eine Hündin kann, solange sie im Eigentum eines bestimmten Züchters steht, immer nur in dem Verein für die Zucht eingesetzt werden, in dem der Züchter züchten möchte. Ein Wechsel zwischen dem SV und dem RSV2000 ist für den Züchter nur einmalig möglich, nicht von Wurf zu Wurf.
Ein Rüde, der im SV deckt oder dessen Eigentümer nur Mitglied im SV ist, kann auch im RSV2000 decken, wenn er an einer Talentsichtung teilgenommen hat und auch alle anderen Zuchtvoraussetzungen erfüllt sind.
Wenn Sie hierzu Fragen haben – jeder Fall ist anders – schicken Sie uns bitte eine Mail.
Kann ich meinen Deutschen Schäferhund erneut röntgen und im RSV2000 befunden lassen?
Nein, dies ist nicht möglich.
Allgemeine Fragen zur Zucht
Ich wohne nicht in Deutschland, kann ich als Mitglied des RSV2000 dennoch im RSV2000 züchten?
Leider ist dies nicht möglich. Es ist eine Vorgabe der FCI, dass ein Wurf immer in dem Land ins Zuchtbuch eingetragen wird, in dem der Züchter wohnt.
Auslandsverkauf von RSV2000 Hunden
Welche Papiere benötige ich, wenn mein RSV2000 Hund ins Ausland verkauft wird?
Bitte senden Sie die Ahnentafel des Hundes an den VDH und beantragen Sie eine Exportahnentafel. Dieses Dokument wird der Ahnentafel Ihres Hunde vorgeheftet. So ist sichergestellt, dass dieser Hund in jedem Land der FCI anerkannt wird. Geben Sie bitte zusätzlich auch Name und Adresse des neuen Besitzers im Ausland an.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V
Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 565 00-0
Telefax: +49 231 592 440
E-Mail: info@vdh.de
Internet: www.vdh.de